"Memoiren einer Antiheldin" - Ein Einblick
- Jane Ku

- 31. Aug. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Wie ist "Memoiren einer Antiheldin" eigentlich entstanden?
Wie bereits erzählt, ist die Fantasy-Novelle mehr ein Prequel zu meinem "Hauptroman", das im Rahmen der Teilnahme am Young Storyteller Award 2024 entstanden ist. Die Geschichte selbst existierte freilich schon länger in meinem Kopf, der Wettbewerb war nur der Ansporn, sie zu Papier zu bringen.
Wenn ich an meine "Schöpfungen" denke - und da geht es sicher jedem Schreiber so - haben die meisten eine Hintergrundgeschichte, die es nie so wirklich in die Story schafft. Das Buch würde zu lang, zu träge, die Handlung käme nicht in Schwung, würde jedermanns Lebensgeschichte kleinteilig erörtert. Wie im wahren Leben hat also jeder Charakter persönliche Erfahrungen, die ihn geformt haben, über die aber nur die wenigsten etwas wissen. Niemandes Hintergrundgeschichte ist in meinen Augen jedoch so wichtig, wie die des Widersachers. Warum? Weil "gut" sein das ist, was für die meisten von uns normal ist. Es bedarf keiner Erklärung, warum jemand sich dafür entscheidet, das Richtige zu tun. Es braucht kein tieferes Verständnis, um eine moralisch korrekte Entscheidung nachvollziehen zu können. Ich bin mir sicher, niemand hat je hinterfragt, warum der Schurke, der die Welt zerstörten möchte, besiegt werden muss. Die Helden haben es dahingehend leicht, ihren Standpunkt zu vertreten.
Anders verhält es sich da mit den Antagonisten. Schafft man einen Gegenspieler, stellt sich unweigerlich die Frage nach dem, was ihn antreibt. Was ihn geprägt hat. Was ihn so hat werden lassen, wie er es jetzt ist. Natürlich kann man es sich einfach machen: "Er/sie ist halt böse." Aber das sind die Art Schurken, die in meinen Augen wenig Freude machen. Viel unterhaltsamer finde ich es, wenn man moralisch gefordert ist und sich dabei ertappt, die ein oder andere Emotion des Antihelden nachvollziehen zu können und man beim Lesen nicht nur Antipathie, sondern vielleicht auch ein wenig Bedauern empfindet für die Figur, die unter anderen Umständen ein Held hätte werden können. So ging es mir mit Emi und auch ihrem Sidekick Sachiko. Es war mir wichtig, dass man sie trotz ihrer offenkundigen Verfehlungen mag. Sie sollten nicht einfach nur brutale, von Hass getriebene Dämonen sein, die böse sind um des Böseseins Willen, sondern sie sollten eine Bühne für ihre Geschichte erhalten, die erklärt, warum sie so sind. Das macht sie natürlich nicht zu Heldinnen, die man liebt, an deren Seite man leidet und mitfiebert, aber es gibt ihnen die Seele, die sie verdienen. Und vielleicht - das hoffe ich - werden sie im Rahmen ihrer Rolle dennoch ein wenig ins Herz geschlossen.
Worum geht es in "Memoiren einer Antiheldin"?
Ich bin ein Neuling und hadere noch sehr damit, wie viel man preisgeben sollte. Einerseits möchte ich nicht zu viel verraten, schon alleine deshalb, weil es eine Novelle und der Inhalt im Vergleich zu einem gängigen Fantasy-Roman ohnehin limitiert ist. Andererseits möchte ich potenzielle Leserinnen und Leser natürlich vom Inhalt überzeugen :D
Kurz umschrieben geht es um die Antagonistin Emi, die - wie sie es umschreibt - im Nichts erwacht. Sie verfügt über keinerlei Erinnerungen und weiß weder, woher sie kommt, noch wer oder was sie ist. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass sie sich in der Welt der Dämonen befindet, in der sie bald ihr Dasein als Auftragsmörderin fristet. Ihre Routine wird über den Haufen geworfen, als die junge Sachiko eines Abends vor ihrer Tür steht und ihr ein Angebot macht, das sie nicht abschlagen kann.
Spannung, Abenteuer, düsterer Humor und kleine Sinnkrisen, vor denen auch Dämonen nicht gefeit sind, erwarten alle, die sich auf die kleine Reise einlassen. Das insgesamt 80 Seiten starke Buch enthält vereinzelt - um das Japan-Flair perfekt zu machen - von mir selbst gefertigte Illustrationen im Stil japanischer Comics ("Manga"). Warum soll man Fantasy-Romane nicht mit dieser vollkommen anderen Welt kreuzen können? Darum geht es doch letztendlich beim Schreiben: Barrieren zu überwinden.
Wer möchte, darf gerne einen Blick in die zwei veröffentlichten Kapitel auf Story.One werfen, die als Leseprobe dienen sollen. Wer die Thalia Buchhandlung in Augsburg aufsucht, findet vielleicht noch ein paar gedruckte Exemplare der Leseprobe.

Und wer jetzt schon überzeugt ist, der darf gerne Thalia, Amazon oder einem anderen Buchhändler seines/ihres Vertrauens einen Besuch abstatten und zuschlagen! :D
Viele Grüße und bis demnächst,
Jane




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